Sturm des Wissens – Eine gelungene Wissenschafts-Soap?

Seit einigen Wochen kursieren mal wieder durch das Netz die Videos der teuer und professionell produzierten „Seifenoper“ Sturm des Wissens. In insgesamt fünf Teile, die nacheinander kostenlos auf der eigenen Webseite freigeschaltet werden, wird die Geschichte von Nele erzählt, die lieber Physik studieren möchte, anstatt (wie ihr Vater es will) eine Ausbildung zur Hotelkauffrau abschließt. Dabei macht sie viele skurrile Bekanntschaften, wie zum Beispiel ihren Nachbar (in den sie sich verliebt), der „zufälligerweise“ auch Physikdozent ist.

Realitätsnah?!
Also eigentlich eine echt recht gelungene Handlung, die viele Konfliktpunkte bereithält. Und wirklich passt sie mindestens in das klischeehafte Bilder dieser Reihen – auch ich musste mir bisher alle Teile anschauen.

Dennoch, von einem objektiven Standpunkt aus betrachtet, fällt mir immer wieder auf, was für realitätsferne Züge die Sendungen annehmen.

Ein gutes Beispiel dafür sind zum Beispiel Neles Fähigkeiten, die über einen Postdoc herausreichen (sie korrigiert einen seiner Fehler). Vor allem in der theoretischen Physik eher unwahrscheinlich – und vermittelt einen sehr „verbogenen“ Blick auf die Physik. Das sie einfach zu erlernen wäre – und man dies locker neben einer weiteren Ausbildung erledigen könne!

Lockmittel an weibliche Jugendliche
Natürlich soll diese Soap die Begeisterung vor allem bei weiblichen Jugendlichen steigern, die eventuell später dann wirklich Physik oder eine andere Naturwissenschaft studieren möchte, erhöhen.

Jedoch wären diese sichtlich enttäuscht – wenn die nette Party abends dem Physikstudium weichen muss. In Sturm des Wissens wird es auf jeden Fall anders dargestellt – Physik als ein leichtes Fach, welches man mit Links abhacken kann. Und das ist es sicher nicht.

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Der Papst stellt sich gegen den Kapitalismus?!

Papst Franziskus bekennt sich in einem seiner Schreiben gegen den Kapitalismus. Das war die Botschaft die ich heute durch mein digitales Zeit-Abonnement las. Und so wie es aussieht meint er es damit auch ernst!

Redakteure gänzlicher Zeitungen wissen sich nicht mehr zu helfen. Erst bejubeln sie den Papst als die richtige Wahl für eine "neue" katholische Kirche und stellen den Kapitalismus als das Beste vom Besten da.

Was sollen sie nun tun?! – Der Vertreter Gottes (oder so habe ich das mit dem Papst verstanden), dessen Aussagen immer korrekt und unanfechtbar sind, verkennt den herzensguten Kapitalismus, der uns Deutschen und all den anderen Menschen auf der Welt (/IronieOn) den Wohlstand und den Reichtum brachte (/IronieOff) (Nachzulesen auf Zeit.de).

Es gibt nur einen Ausweg aus diesem Schlamassel: Nehmt eure Lila-Pinke-Scheinbrille ab und befasst Euch mit anderen Konzepten, die (genauso wie der Papst) endlich mal etwas Schwung in das bisherige System bringen wollen! Ich will endlich einmal mutige Zeitungsredakteure auch in großen Tageszeitungen sehen, die sich gegen das bisherige Konzept stellen! Einfaches begründen, das der Papst es nicht so meint, bringt nichts. Er meint es so, wie er es schreibt. Und nicht anders!

Die Tribute von Panem – Gesellschaftskritik vom Feinsten!

Warum ins Kino gehen – sich weiter bilden und über Filme nachdenken. Das fehlte mir momentan sehr…. ….immer nur Komödie, Action und anderer Scheiß. Nun kam aber mal wieder ein ordentlicher Film über den ich mir abends so richtig den Kopf zerbrechen kann: "Die Tribute von Panem – Catching Fire. Es ist der zweite Teil der Verfilmung der gleichnamigen Romane und bietet vor allem eines: Kritik, Kritik, Kritik.

Nein nicht am Film, sondern an System, wie man die Welt erlebte und noch erlebt. In einer Welt in der eine Klassengesellschaft herrscht – die Reichen schauen herab auf die Distrikte; die Bereiche wo die Unterklasse herrscht.

Dort von wo jährlich die Kandidaten Hunger Spiele stammen – und sich bis zum Tod bekämpfen….

….Auf die Handlung möchte ich jedoch nicht weiter eingehen. Die meisten kennen sie von euch ja schon, oder wenn noch nicht, könnt ihr sie an vielen Stellen im Netz schon nachlesen.

Naja, viele sehen den Film "Catching Fire" eher als ein unterhaltenden, zeitvertreibendes Kinoabenteuer. Ich sehe darin etwas ganz anderes: Ein Roman, der an noch bestehenden Systemen (vielleicht nicht so übertrieben wie im Film dargestellt), Kritik übt.

Die Tribute von Panem bietet Rückblick auf so einige schwarze Löcher in der Geschichte, die viele gerne vergessen würde – und gibt Ausblick in welche Richtung unser bisher bestehendes System von "Armen und Reichen" uns führen könnte.

Die Chance berühmt zu werden, es zum Wohlstand zu schaffen, verspricht uns der Kapitalismus schon seit den 1950er… …Castingshows versüßen uns den Abend, wo uns gezeigt wird wie sich Übergewichtige quälen oder Jugendliche durch eine "Werde Superstar"-Sendung verblendet werden.

Auf diese Welt blicke ich nach diesem Film herab – man kann so viele Parallelen ziehen. Und auch wenn sich das Politik System in vielen Ländern mit dem in Panem unterscheidet, finde ich es dennoch angebracht sich darüber einmal Gedanken zu machen.

Ein reiner "Vergnügungsfilm" ist "Die Tribute von Panem" in meinen Augen ganz sicher nicht. Eher eine Geschichte, die versucht wie Schiller "Wilhelm Tell" oder Brechts "Mutter Courage" versucht die Augen zu öffnen!